Sonntag, 16. Mai 2010

Ostkreuz.

Nachdem ich mir schon im letzten August Arbeiten von Fotografen/-innen der Agentur Ostkreuz im Haus der Kulturen angeschaut habe, gab es beim heutigen Besuch im C/O noch einmal Nachschlag - diesmal zum Thema "Die Stadt: Vom Werden und Vergehen". Mein Favorit der ausgestellten Serien war klar Dawin Meckels Dokumentation der bereits am Ende des Niedergangs stehenden Innenstadt von Detroit. Inmitten all der zugemauerten Fenster und Hauseingänge, der verlassenen Straßen und geschlossenen Fabrikgebäude finden sich vereinzelt übriggebliebene Menschen, von Meckel beeindruckend mit der Szenerie in Beziehung gesetzt. Außerdem bemerkenswert: Harald Hauswald (Shanghai), Frank Schrinski ("Transit Stills", Momente aus öffentlichem Verkehrsmitteln in Istanbul, London und Moskau) und Espen Eichhöfer (Manila). Andrej Krementschouk (dessen "No Direction Home" ich letztes Jahr auf dem Spinnereigelände in Leipzig bewundern durfte) hat Fotos von Prypjat beigesteuert, die per se toll sind, aber eben genauso aussehen wie alle anderen Beiträge zum Thema: ein bisschen Trümmernostalgie hier, etwas mehr Dramatik durch einen nebulösen Ausblick aufs Kraftwerk da - alles schon gesehen, alles schon so gesehen. (Ein Hinweis am Rande: Wie es anders und damit besser geht zeigt der Kurzfilm "The Door" - im Ganzen hier anzuschauen.) Die Ausstellung läuft noch bis zum 4. Juli und sei hiermit empfohlen.

Bonustrack: Fotos vom Ostkreuz an sich, bei Sonnenuntergang, als es noch warm war. Auch dort wird und vergeht einiges.





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